Bahá'í-Veranstaltung

Religiosität und Emotionsregulation - „Sei nicht Sklave, sondern Herr deiner Stimmungen“

Forum Langenhain: Vortrag mit Sarah Demmrich
Sonntag, 30. September 2012, 16:00 Uhr, Bahá'í-Gemeindezentrum, Eppsteiner Str. 89, Langenhain
Sarah Demmrich
Alle Religionen und mystischen Schulen lassen den Menschen mit der Herausforderung seiner (meist problematischen) Emotionen nicht allein, sondern geben wichtige Hilfsmittel mit, wie man es schafft, nicht mehr Spielball seiner eigenen Gefühle zu sein. Zum Beispiel rät Jesus zum Gebet für Feinde oder ’Abdu’l-Bahá zur Ersetzung von negativen Gedanken und Gefühlen durch positive.
Frühere psychologische Theorien gehen jedoch davon aus, dass die Regulation von Emotionen zu einer Unterdrückung emotionaler „Energien“ und somit zwangsläufig zu psychischen Störungen führen müsse. Auch kursieren in der breiten Bevölkerung diese Annahmen, wenn es um die Kontrolle von Emotionen geht: „Das kann doch nicht gesund sein“.
Dass Emotionsregulation für die menschliche Psyche nicht nur hilfreich, sondern auch absolut notwendig ist, wurde in den letzten zwei Jahrzehnten in der Psychologie immer mehr erkannt. In diesem Vortrag wird zusammen mit dem Publikum versucht, die heutigen Ansichten und empirischen Befunde der Psychologie zur Emotionsregulation mit religiösen Lehren, vor allem den Bahá’í-Lehren, in Einklang zu bringen.

Sarah Demmrich, 1986 in Annaberg geboren, studierte Psychologie und Theologie an der MLU Halle-Wittenberg. Sie arbeitet als Diplom- Psychologin im Bereich Religionspsychologie an der Forschungsstelle Religiöse Kommunikations- und Lernprozesse der Theologischen Fakultät der MLU Halle-Wittenberg. Forschungsschwerpunkt seit vier Jahren: Psychologische Wirkmechanismen und Effekte religiöser sowie religionsanaloger Rituale.

(Bernhard Westerhoff)
Verweise: