Gesangverein 1844 e.V. Langenhain

Chorprobe und Vereinsleben „In Zeiten von Corona“

Das Virus hat keine Botschaft, verbindet aber global. Die Botschaft, zusammen zu bleiben ohne körperlichen Kontakt, haben die Menschen sich selbst gegeben. Jetzt wird’s richtig kreativ.

Die Kunst- und Kulturszene erfährt in diesen sich wandelnden Verhältnissen eine ungeahnte und hoch erfreuliche Wertschätzung. Wir wollen alle, dass Kunst und Kultur bald in einer bewussten, auf das Wesentliche fokussierten Gesellschaft wieder in voller Präsenz genossen werden kann. Und darauf bereitet sich der Verein vor.

Mit großem Bedauern wurde das Konzert „Chor für Chor MainTaunus“ im Kreishaus abgesagt. Die Jahreshauptversammlung wurde in den Sommer verschoben, die jährliche Chorfreizeit gecancelt, die Chorreise nach Leipzig zum bundesweiten Chorfestival ebenfalls. Auch das beliebte Vatertagsfest wurde abgesagt, eine wesentlich Finanzierungsquelle ist damit für 2020 versiegt.

Als sich abzeichnete, was da auf uns zurollt, hat der Vorstand des Gesangverein 1844e.V. Langenhain die genannten Absagen beschlossen und auch, dass der Chorleiter so lange es irgendwie geht seinen Lohn auch weiterhin bekommt. Schon vor langer Zeit hat der Verein die Beiträge so gestaltet, dass damit die Kosten für die jeweilige Chorleitung bestritten werden kann. Das bedeutet, solange die Sänger*innen „bei der Stange“ bleiben, solange werden wir unseren Chorleiter auch bezahlen können. Und sie bleiben dabei!!!

Nun ist es nicht so, dass der Chorleiter auf dem Sofa sitzt und Trübsal bläst, nein, wir werden am Montag den 06. April 2020 unsere erste Chorprobe in einer Art Videokonferenz haben. Damit das auch klappt, wurde im Vorfeld das gemeinsame Lied „eingesungen“ und verschickt. Eingesungen heißt, jede Stimmlage wurde gesungen, aufgenommen und dann als MP3 an jeden verschickt.

Auch der Vorstand verkriecht sich nicht. Auch er hatte bereits eine Vorstandssitzung als Videokonferenz und er wird das wiederholen. Außerdem wird regelmäßig ein „Aufmunterungsmail“ versendet und ein Chat ausschließlich für die Chormitglieder eingerichtet.

Dazu gibt es regelmäßig Rückmeldung, die Dankbarkeit darüber vermitteln, dass der Kontakt und er Zusammenhalt aufrechterhalten wird. Berichtet wird auch über fröhliches häusliches Singen, nicht nur auf dem Balkon.

Im Verein ist man betroffen und traurig, dass so manches gut vorbereitete Vorhaben erst mal „geschoben“ werden musste. Jetzt bewähren sich die modernen digitalen Techniken, eröffnen neue Möglichkeiten zusammen zu sein, ohne zusammen zu kommen. Das ist eine Bereicherung, kein Verlust. Diese Neuorganisation wird Ergebnisse habe, auf die man gespannt sein darf. Die Chöre „Ton in Ton“, „the mood.“ und „die singvögel“ sind bald wieder da – nicht wie Phönix aus der Asche, sondern auf einer Goldgrube neuer Erfahrungen gewachsen.