Bahá'í-Veranstaltung

Ist der Islam reformierbar?

Forum Langenhain: Vortrag mit Dr. Armin Eschraghi
Sonntag, 26. Juni 2011, 16:00 Uhr, Bahá'í-Gemeindezentrum, Eppsteiner Str. 89, Langenhain
Dr. Armin Eschraghi

Der Islam erhebt nach traditioneller Lehre als umfassende Heilslehre den Anspruch, sämtliche Belange des menschlichen Lebens zu regeln. Durch Globalisierung und Migration trifft er zunehmend auf moderne Gesellschaften und deren Wertvorstellungen, und so offenbart sich ein nicht zu unterschätzendes Konfliktpotenzial. Die Frage, ob es gelingen kann, über ein Jahrtausend alte und in einem völlig anderen kulturellen Umfeld entstandene Lehren mit den Anforderungen unserer Gesellschaft in Einklang zu bringen, hat daher zentrale Bedeutung erlangt. So ist in den letzten Jahren in der Öffentlichkeit eine mitunter heftige Diskussion darüber entbrannt, ob der Islam im Zuge einer Integration reformiert werden muss, und ob dies überhaupt möglich sei. Während Kritiker der Meinung sind, er könne aufgrund seines Absolutheitsanspruchs gar nicht verändert werden, streiten Apologeten die Notwendigkeit einer Reform rundheraus ab, denn es gebe gar keinen Konflikt zwischen Islam und Moderne. In den vergangenen Jahren treten aber zunehmend auch Muslime auf, die eine neue, zeitgemäße Interpretation der aus ihrer Sicht ewig gültigen Religion fordern.
Der Vortrag geht auf vergangene und gegenwärtige Reformbestrebungen in der islamischen Welt ein und stellt die damit verbundenen praktischen Herausforderungen und theologischen Problemstellungen dar. Dabei soll der Frage nachgegangen werden, ob sich der Islam nicht bereits in der Vergangenheit als reformierbar erwiesen hat und welche Schlussfolgerungen dies für die Zukunft zulässt.

Dr. Armin Eschraghi hat Orientalistik, Philosophie und Vergleichende Religionswissenschaft studiert. Zurzeit ist er Lehrbeauftragter an der Goethe-Universität sowie an der Theologischen Hochschule Sankt Georgen in Frankfurt am Main.


(Bernhard Westerhoff)
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