Biotonne auch für Langenhain

HOFHEIM Sieben von zehn Haushalten in Wallau und Marxheim, Seite Kreishaus, nutzen bereits die Biotonne. In diesen Gebieten startete im Oktober 2009 der auf zwei Jahre angelegte Pilotversuch „Biotonne“.

Nun sollen sich auch die Bürgerinnen und Bürger in Langenhain (Abfuhrbezirk 7) und Marxheim, Seite Rosenberg (Abfuhrbezirk 5), freiwillig für die Biotonne entscheiden können. Deshalb werden sie in der Woche ab 6. Juni 2011 Post von der Stadt Hofheim im Briefkasten finden, mit dem Aufdruck „Information zur Biotonne“.

„Ob die Bürgerinnen und Bürger in den beiden Gebieten ab August 2011 eine kostenlose Biotonne nutzen, muss jede und jeder für sich entscheiden. Natürlich wünschen wir uns, dass möglichst viele, am Besten alle Haushalte mitmachen“, erklärte Erster Stadtrat Wolfgang Exner.

Mit guten Gründen möchte der für die Abfallwirtschaft zuständige Dezernent die Hofheimerinnen und Hofheimer vom Einsatz der braunen Tonne überzeugen:
„Die separate Sammlung von Biomüll spart auf lange Sicht nicht nur Gebühren ein, sondern trägt auch wesentlich dazu bei, die Region mit ökologischer Energie zu versorgen“, so Exner. Das ist ein Nutzen, der angesichts der aktuellen Diskussion über die Abschaltung der Atomkraftwerke sehr schwer wiegt.

Ganz in der Nähe der Kreisstadt, nämlich im Biogaskraftwerk des Main-Taunus-Kreises in Flörsheim-Wicker werden Bioabfälle wie Obst- und Gemüsereste, Eierschalen und Kaffeesatz kostengünstig und umweltgerecht verwertet: Aus den organischen Abfällen wird Biogas, das der Stromerzeugung dient. Dieser Strom wird in das öffentliche Stromnetz eingespeist und deckt derzeit den Energiebedarf von circa 3.500 bis 4.200 Haushalten.

Je mehr Haushalte Biomüll getrennt sammeln, desto stärker kann diese zukunftsweisende Technologie unterstützt und eine unabhängige regionale Energieversorgung gefördert werden.

Vor der Auslieferung der Biotonnen in Langenhain und Marxheim, Seite Rosenberg, werden die Haushalte mit umfassenden Informationen versorgt und auch mit einer Postkarte, mit der sie die Tonne im Vorfeld schon abmelden können. „Wir hoffen, nur wenige dieser Nachrichten zu bekommen, denn die Vorteile – letztlich auch für den eigenen Geldbeutel – überwiegen“, so Exner.

Langfristig, erklärte der Erste Stadtrat, sei eine Ausweitung der Biotonne auf das gesamte Stadtgebiet wahrscheinlich. Der Bundestag hat nach der Vorgabe der EU-Abfallrahmenrichtlinie im März 2011 die Novelle des Kreislaufwirtschaftsgesetzes mit der Regelung beschlossen, spätestens ab dem Jahr 2015 Bioabfälle flächendeckend getrennt zu sammeln.